Vorab: Ich arbeite nicht für Unitymedia oder Vodafone und bekomme auch kein Geld für das hier geschriebene. Auch übernehme ich keine Garantie für die Richtigkeit des hier geschriebenen.
Ich war bisher kein besonders großer Freund von Unitymedia. Meine bisherigen Erfahrungen und das nicht vorhandene DualStack haben mich 2018 von denen weg getrieben. Nun haben sich die Zeiten aber ein wenig geändert. Unitymedia wurde von Vodafone gekauft und die scheinen ihre IT Infrastruktur auch bei Unitymedia durchzusetzen.
Aber von Anfang an…
Es flatterte mir das Angebot „Gigabit für 40€“ vor die Füße. DAS bewegte mich dann doch dazu, mir nochmal alles genauer anzugucken. Vollwertiges DualStack ist mittlerweile über den Kundendienst aktivierbar, wenn man entweder die „Power Upload“ Option für 3€ oder die „Komfort“ Option für 5€ bucht. Die „Power Upload“ Option bietet den doppelten Upload. Diese ist aber bei dem Gigabit Tarif nicht Buchbar, da hier eh schon das Maximum des Uploads (50Mbit) angeboten wird. Die „Komfort“ Option bietet eine FRITZ!Box 6591 Cable, 3 Rufnummern und eine Festnetzflatrate. Brauche ich alles nicht – aber die andere Option ist nicht buchbar und vollwertiges DualStack brauche ich auf jeden Fall. Noch dazu sind die FRITZ!Boxen von Unitymedia mit einer eigenen Firmware versehen, die um einige Funktionen beschnitten und meist nicht aktuell ist. Andererseits wird sie trotzdem noch besser sein, als der „Highspeed-Kabelrouter“ von Vodafone.
Nach einiger Überlegung entschloss ich mich abends dazu, doch zu bestellen. Ich wählte gegen 21 Uhr die Hotline (die bis 22 Uhr erreichbar ist). Um 21:45 hatte ich dann endlich jemanden dran – nach 45 Minuten! Ich war schon gewillt aufzulegen.
Dennoch bestellte ich Vodafone CableMax 1000 mit der FRITZ!Box und DualStack.
Am nächsten Vormittag gegen 10 Uhr bekam ich einen Anruf von einem Subunternehmen, man möchte einen Techniker Termin vereinbaren. Ja, der Techniker könne noch heute kommen (WTF?). Ja, er würde 15 Minuten vorher anrufen. Und er rief dann auch gegen 13 Uhr an. Nach knapp 2 Stunden Arbeit von ihm stand der Anschluss. Ja, keine 17 Stunden nach Bestellung war mein Anschluss geschaltet! Und die FRITZ!Box zeigte mir sogar 1095/54 MBit an. Der erste Speedtest haute mich dann doch etwas von den Socken 🙂
Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen und ich konnte den Anschluss ein wenig testen. Es gab Anfangs einige selbstgemachte Schwierigkeiten – aber nichts, was Vodafone falsch gemacht hat. Ich musste feststellen, dass die FRITZ!Box nicht mit einem /17er Netz zurecht kommt bzw. dass der Adress-Bereich 192.168.100.0/24 daraus nicht funktioniert. Ob dieser Bereich von UM anderweitig genutzt wird oder das /17er Netz für privat einfach zu groß war – ich weiß es nicht. Auch ist mein neuer MikroTik hEX S leider zu schwachbrüstig für den Anschluss. Komischerweise hatte ich bei meinen vorherigen 100MBit keine solchen Probleme, bei UM kommt er nur noch auf 50MBit. Ich habe irgendwann entnervt die Fehlersuche aufgegeben und die FRITZ!Box einfach als Router genutzt. Port-Freigabe funktionieren mitlerweile WESENTLICH zuverlässiger als früher. Das Zusammenspiel von IPv4 und IPv6 klappt tadellos. Die FB merkt sich hier nur das IPv6-Suffix, so dass auch nach einer Änderung des Prefixes die Freigaben entsprechend weiter funktionieren.
Allerdings kann ich nicht verstehen, dass sie diesen Schritt nicht auch weiter in das MyFRITZ! übertragen haben. Ich vermisse hier die Möglichkeit nicht nur die IP Adressen (IPv4 und IPv6) der FRITZ!Box bei einem DNS-Eintrag zu hinterlegen, sondern das gleiche auch für nachgelagerte IPv6 Adressen zu tun. Die FRITZ!Box hat die benötigten Informationen ja vorliegen und ändert die Freigaben ja auch bei sich änderndem IPv6-Prefix – warum also nicht auch gerade einen entsprechenden DNS-Eintrag updaten? Da muss ich nun was selber bauen …
Mittlerweile ist das Angebot bei Vodafone so nicht mehr verfügbar. Zwar kann man die 1000MBit nach wie vor bekommen, allerdings nicht mehr mit der FRITZ!Box 6591. Diese ist ausverkauft und Nachschub Aufgrund der Corona-Krise nicht zu bekommen. So muss man entweder auf 500MBit reduzieren (die FRITZ!Box 6590 kann nur DOCSIS 3.0 und damit nur maximal 500MBit) oder man muss mit dem „Highspeed-Kabelrouter“ von Vodafone vorlieb nehmen – und damit auf die „Komfort“-Option und damit wiederum auf DualStack verzichten. Beides nicht ganz so toll, aber für viele immer noch ausreichend.
Alles in allem – ich wage es kaum zu schreiben 😉 – aber ich kann es nur empfehlen (wenn man genau weiß was man bekommt und bekommen möchte)! Man muss schon sagen, sie machen einiges besser als noch vor 2-3 Jahren.